morgens startete unsere kleine Flottille, mit der Stömung ganz früh von Lezardrieux nach Roscoff einem Bilderbuch-Sonnenaufgang entgegen. Nachdem wir mit einem etwas unguten Gefühl durch ein paar Felsen und Untiefen durchmanövriert waren, hatten wir schöne lange Wellen und diesiges Bretagnewetter.
In Roscoff wies man uns einen Platz nahe der Hafeneinfahrt zu, super zum Gucken, wer so kommt und geht. Montag stand die Installation des Orcaschalters auf dem Programm, was natürlich wiedermal nicht so einfach war, wie gedacht. Dieser Schalter schaltet das Echolot aus, dass für Orcas wohl ein unangenehmes Geräusch verursachen kann…somit haben wir die Möglichkeit, auf „Schleichfahrt“ zu gehen. Wenn ein Orca kommt, Motor aus, Echolot ist schon aus, unter Deck ganz leise sein und hoffen, dass wir ein bisschen unsichtbar sind. Zusätzlich werden wir noch einen Pinger haben, den wir ins Wasser hängen können und der Geräusche macht, die die Orcas nicht mögen…Plan B, falls das mit der Schleichfahrt nicht klappt.
Dienstag haben wir uns mal Roscoff angeschaut und waren mittags in einem Restaurant was essen, draussen an einem langen Tisch, wie die Franzosen das so machen, Moules frites und Fischsuppe, also landestypisch, sehr lecker mit Rosewein dazu. Danach, total müde, noch mit dem Fahrrad und Roller zum Supermarkt, Rucksäcke vollgepackt (mit dem Auto zu Edeka war irgendwie einfacher) und auf dem Rückweg noch ein paar Kilo Charlotten, Tomaten und Artischocken an einem Stand an der Strasse. Abends gab es dann Artischocken mit Vinaigrette und Baguettes, keine Ahnung, wie man die kocht .. müssen die so schmecken? Na ja, comme ci – comme ca.
Mittwoch gab es noch zweimal die Packeseltour zum Supermarkt und abends eine Törnplanungsrunde beim Abendessen mit Franz und Mareike von der Holly Golightly für die Fahrt nach L`Aber Wrac`h. Es wurde beschlossen im Morgengrauen zu starten, wieder mal wegen der Tide, und Thomas schlug natürlich noch eine halbe Stunde früher raus. Von der Fahrt gibt es keine Fotos, weil die Wellen sehr hoch, sehr steil und völlig chaotisch waren … gar nicht schön, einziger Lichtblick waren unsere ersten Delfine, toll!
Mittags in L`Aber Wrac`h angekommen gab es eine Dose Ravioli, eine Siesta und dann eine neue Baustelle. Der Wassertank kratscht ganz furchtbar laut an einem Holzschott, was wir versucht haben zu beheben, Chaos im ganzen Schiff. Ob es was gebracht hat, werden wir morgen wissen, wenn wir wieder auf See sind. Nachmittags bekamen wir noch ein Schiff längsseits mit zwei Franzosen mittleren Alters Jaques (der vom Weindepot???) und wahrscheinlich Jean. Die Zwei bekamen viel Besuch mit viel Palaver OOOhh, AAAhh, HHmmm, immer verbunden mit Gekletter über unser Schiff und „BONJOUR…BONSOIR“ richtig nett und sehr französisch. Abends dann ein wunderschöner Spaziergang in der Abenddämmerung.
Heute Abend kommt unser drittes Crewmitglied für die Biskayaüberquerung, Jürgen, und es wird morgen wohl wieder sehr früh losgehen zusammen mit der Holly….. Dann sind wir ein paar Tage offline, weil zu weit weg von der Küste, melden uns dann aus A Coruna, Spanien … hoffentlich.
von Jutta
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Gernot (Dienstag, 30 August 2022 22:56)
Glückwunsch, ihr seid in A Coruna angekommen, habt die Biskaya gemeistert.
Bin schon auf euren nächsten Bericht gespannt.
Und was macht der Wassertank?
Weiter gutes, sicheres und schönes Vorankommen.
Claudia Hähnel (Freitag, 02 September 2022 00:08)
Hallo ihr zwei Lieben, lese immer gerne euren spannenden Blog . Wir sind von Mo 5.9 abends bis MI 7.9 morgens in Cádiz. Falls ihr in der Nähe seid, kommen wir euch gerne besuchen . Liebe Grüße Claudi und Ralf