Heimaturlaub in Deutschland

 

Bis Mitte Januar, bis zum Flug nach Deutschland, beschäftigten wir uns mit einigen Reparaturen am Boot, Putz-und Aufräumaktionen, denn bei unserer Rückkehr würden wir zu viert sein, d.h. die Gästekabine leerräumen, bewohnbar machen und damit, alles für unsere Abwesenheit von fast 4 Wochen vorzubereiten. Liebe Nachbarn hatten sich bereit erklärt, ein Auge auf Jobber zu haben, solange wir weg sein würden.

Am 16. Januar ging der Flug mit kleinem Gepäck (ein paar dicke Pullis, die wir nicht mehr brauchen) ab Faro mit Ryanair nach Baden-Baden. Ein nepalesischer Uber-fahrer brachte uns zum Flughafen und es immer wieder spannend, Geschichten aus anderen Kulturen zu hören, zu erfahren, warum Menschen ihre Heimat verlassen und warum sie gerade in Portugal leben.

 

Zu Hause angekommen, dauerte es max. eine halbe Stunde, um das Gefühl zu haben … waren wir eigentlich weg? Die Temperatur war allerdings gewöhnungsbedürftig, denn es war richtig kalt und tiefster Winter, ein bisschen unwirklich. Das Gefühl wurde noch getoppt durch eine Einladung unserer „alten Nachbarn“ im Alemannenweg zum Glühwein, draußen und bei Schneefall. Gut, dass wir noch Winterklamotten im Schrank gelassen hatten.

Unser Haus war aus unserer Sicht schon sehr leer und aufgeräumt, als wir es im Juli verlassen hatten, was sich bei näherer Betrachtung als trügerisch herausstellen sollte. Am nächsten Tag hatten wir einen ersten Termin mit unseren Mietern zur Hausbegehung und Besprechung, was an Inventar blieb und was raus musste. Im Detail musste dann doch mehr raus als gedacht und in einem Kellerraum verstaut werden, also gab es lange To-do-Listen neben Terminen  mit Johanna, Freunden, Daimler-Kollegen, Banken und Ärzten. Das Dachgeschoss musste komplett leergeräumt werden, ein fest eingebautes Bett demontiert, ein Sofa raus und der gesamte Inhalt der Küche. Mit Hilfe lieber Freunde und vereinten Kräften schafften wir die großen und schweren Möbel in den Keller und puzzelten sie in den einen Kellerraum, den wir für uns behalten hatten (ganz lieben Dank an Michael und Andrea).

 

Wir hatten noch eine faszinierende Privatführung mit Johanna auf ihrer Baustelle am Stuttgarter Bahnhof. Wir waren seit fast zwei Jahren nicht mehr dort gewesen und es hat sich so viel verändert und es ist toll zu sehen, wie das Projekt wächst und unsere Tochter wächst mit, was uns sehr stolz macht.

 

 

 

Die 2,5 Wochen in Ehningen waren schnell vorbei, viel zu tun, viele schöne Begegnungen, unser Haus tip-top vorbereitet und leer. Am Ende gab es noch 1001 Kleinigkeit zu verstauen, die letzte Tasse, das letzte Handtuch, die Zahnbürste, das letzte bisschen Müll, der letzte Putzlappen. Am Morgen vor dem Flug kam eine liebe Freundin, packte unsere Matratzen für den Wertstoffhof in ihr Auto und nahm letzte Lebensmittel mit (Danke Dir, Andrea).

Wir sagten Tschüss zu unserem Haus, zogen die Tür zu und fuhren zum Bahnhof nach Stuttgart, wo Johanna den Smart zurückbekam und wir in den Zug für eine sehr entspannte Fahrt nach Münster stiegen, richtig erholsam nach dem ganzen Gerödel.

 

In Münster verbrachten wir eine Woche mit Familie und Freunden, Johanna kam nach zum 70sten Geburtstag unseres Schwagers, eine gute Gelegenheit, alle mal wieder zu treffen. Eine gute Freundin lieh uns ihr Auto für die Münsterwoche, so dass wir mobil waren (Danke Sabine). Wir wohnten bei Freunden, wo wir uns wie zu Hause fühlen durften - toll solche Freunde zu haben! Es ist immer ein bisschen traurig, sich zu verabschieden, besonders von Johanna, weil man nicht weiß, wann man sich wieder sieht.

 

Am 10.02. ging unser Flug von Weeze nach Faro zu viert mit Freunden aus Münster, Thorsten und Sabine, die für eine Woche mit an Bord sein würden und mit dem Mietauto ging´s spät abends vom Flughafen Faro nach Albufeira in die Marina. Jobber lag unversehrt und in Warteposition auf ihrem Liegeplatz, die Nachbarn hatten einen guten Job gemacht, also eigentlich war nichts zu tun, aber es ist immer ein gutes Gefühl, wenn jemand, dem man vertraut, ein Auge auf dem Boot hat. Es gab noch ein Glas Wein, einen Anlegeschnaps und ab in die Kojen.

Wir hatten eine entspannte Woche zu viert, ein bisschen wechselhaftes Wetter, aber mit Hollandcampern ist das kein Problem. Wir vergruben die To-do-liste in eine Schublade und machten Ausflüge mit dem Mietwagen ins Hinterland, kochten selbst oder genossen das portugiesische Essen, hatten sehr gemütliche Abende mit alten und neuen Geschichten und an einem Tag gab es sogar Strandwetter … was will man mehr?


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Kommentare: 1
  • #1

    Ferdo (Donnerstag, 14 September 2023 22:39)

    Wie toll ist das denn; Klasse Doku, schöne Berichte und wie immer perfekt mit Stil. Da muss ich jetzt öfters reinschauen.
    Bin schwer beeindruckt von Eurer neuen Welt, haltet uns auf dem Laufenden.
    Ihr und Euer Schiff seid mir heute in den Sinn gekommen,
    als wir zufällig auf der Classic Week in Monaco (Regatta/Ausstellung Boot-Klassiker) vorbei kamen.
    Bin gespannt wie weit ihr die Welt noch entdeckt und was Ihr noch alles erleben werdet.
    Paßt auf Euch auf. Liebe Grüße Ferdo&Anneruth